Vertikale

 

Windkraftanlagen

 

von VORTEX-bladeless

 

 

 

 

DIE IDEE HINTER DER TECHNOLOGIE //

 

 

Noch sind die Anlagen klein, sie sollen aber weiter wachsen.

 

Noch sind die Anlagen klein, sie sollen aber weiter wachsen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Vortex Nano Anlage soll neue Erkenntnisse für die weitere Erforschung bringen ©Vortex Bladeless
DIE VORTEX NANO ANLAGE SOLL NEUE ERKENNTNISSE FÜR DIE WEITERE ERFORSCHUNG BRINGEN ©VORTEX BLADELESS

Warum klassische Windräder unbeliebt sind

Bei einer Umfrage der Fachagentur Windenergie an Land sagten 79 Prozent der Befragten, die Windenergienutzung sei wichtig. Allerdings wollen viele die Anlagen auf keinen Fall vor der eigenen Haustür haben. Immer wieder wird der Baubeginn für neue Windparks durch Klagen der Anwohner teils jahrelang verzögert. Die Windräder sind zu laut, gefährlich für Vögel und zerstören die Landschaft, heißt es immer wieder.

So funktionieren vertikale Windkraftanlagen

Die Windkraftanlagen des spanischen Start-ups Vortex Bladeless können manche dieser Nachteile ausgleichen. Auf den ersten Blick sind sie nicht als Windkraftanlagen erkennbar: Sie haben keine Rotoren und ähneln damit eher Säulen. Mit drei Metern Höhe sind sie zudem viel kleiner als klassische Windräder.

Wie erzeugen solche Windkraftanlagen Strom? Die Anlagen sind fest im Boden verankert. Der Wind versetzt den oberen Teil in Bewegung, basierend auf dem aerodynamischen Effekt der wirbelinduzierten Schwingung. Diese Schwingungsenergie erzeugt Strom über einen Generator.

Günstigerer Strom, aber weniger Leistung

Die Idee kam David Yáñez, einem der Gründer von Vortex Bladeless, als er sich mit dem Zusammenbruch der Tacoma-Narrows-Brücke in Washington beschäftigte. Die Hängebrücke stürzte im Jahr 1940 ein, weil starker Wind sie in so starke Schwingung versetzt hatte, dass ihre Seile rissen.

Diese Schwingungsenergie nutzen auch die rotorlosen Windkraftanlagen, die Yáñez heute entwickelt. Der Vorteil der Anlagen liegt darin, dass sie ohne Getriebe auskommen und deshalb weniger Wartung benötigen und langlebiger sind. Das soll auch den erzeugten Strom günstiger machen. Vortex Bladeless schätzt, dass der Strom aus den vertikalen Windkraftanlagen um 40 Prozent günstiger sein kann als der aus herkömmlichen Windrädern.

Zudem sollen die Anlagen auch dann ihre maximale Energie liefern, wenn nur mäßig Wind weht. Anders als klassische Windräder stellen sie weder eine Gefahr für Vögel dar, noch erzeugen sie Lärm oder den sogenannten Schlagschatten durch die Rotoren, über den sich immer wieder Anwohner beschweren.

Der Nachteil der kleinen Anlagen ist, dass sie weniger Strom erzeugen als die riesigen Windräder, die teilweise weit über 100 Meter groß sind. Doch dafür könnten sie überall dort stehen, wo kein Platz für große Anlagen ist – in der Stadt etwa. Dort könnten sie Teil einer dezentralen Stromversorgung werden. Auf dem Land können sie zu kleinen Windparks zusammengeschaltet werden.

Den Preis für eine kleine Anlage gibt Vortex Bladeless mit 300 Euro an. Sie liefert 100 Watt und damit rund 20.000-mal weniger Strom als ein klassisches Windrad. Das spanische Start-up will künftig aber auch größere Anlagen entwickeln, die bis zu einem Megawatt Leistung erbringen. Vortex Bladeless arbeitet schon einige Jahre an der Idee und erhielt dafür unter anderem Fördergelder aus dem EU-Programm Horizon 2020.

Die erste Testphase läuft

Noch ist die Idee in der Testphase. 2021 wird Vortex Bladeless eine Kleinserie von 100 Exemplaren der Vortex Nano herstellen, einer kleinen, nur 85 Zentimeter hohen Anlage. Sie sollen an NGOs, Universitäten, Gemeinden, Forschungslabore, Naturparks und Partnerfirmen gehen, wo sie getestet werden und damit wichtige Daten für die Weiterentwicklung der Idee liefern sollen. Im nächsten Schritt sollen auch Endverbraucher in die Tests einbezogen werden.

Ob diese vertikalen Windkraftanlagen ein nennenswerter Beitrag zur Energiewende werden, wird sich also erst später zeigen. Für das norwegische Energieunternehmen Equinor zählt Vortex Bladeless auf jeden Fall zu den zehn interessantesten Start-ups im Energiebereich.

 Quelle: energyload.eu